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Aktuelle Baustellen-Infos: Wegesanierung im Schlossgarten
20. September 2024- Baublog
Aktuelle Baustellen-Infos: Wegesanierung im Schlossgarten
20. September 2024
Stand: 20.09.2024
Mit der Bewilligung der Bauunterlage, als neuem Meilenstein für die Umsetzung der baulichen Klimaanpassungsmaßnahmen im Projekt Klimaoasen, können nun die Sanierungsarbeiten an den Wegen im Schlossgarten starten. Alle Informationen zum aktuellen Stand der Baumaßnahmen finden sich in diesem Artikel, der regelmäßig aktualisiert wird:Warum werden die Wege saniert?
Im Rahmen der Sanierungen werden Stolperfallen beseitigt und die Barrierefreiheit verbessert. Verwendet wird als Wegebelag dabei der wasserdurchlässige Baustoff Sabalith, mit dem in den vergangenen Jahren bereits viele Wege im Schlossgarten versehen wurden. Durch die Verwendung dieses nachhaltigen Belags wird die Kanalisation entlastet, Grundwasser kann sich neu bilden und das bodennahe Kleinklima wird verbessert. Die wassergebundenen Wegedecken heizen sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht auf, sondern kühlen durch die Verdunstung des gespeicherten Wassers die Umgebung. So können zum Beispiel Kleintiere und Insekten auch an heißen Sommertagen die Wege leichter überqueren.
Zeitraum der Bauarbeiten
Am Donnerstag, den 05. September 2024 startet die Einrichtung der Baustelle. Der Bauzeitraum umfasst etwa 4-5 Monate und ist stark witterungsabhängig. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich im Februar 2025 beendet.
Welche Wege werden saniert?
Aus den Projektmitteln können nicht alle Wege im Schlossgarten saniert werden. Saniert wird im Rahmen des Projektes Klimaoasen daher ausschließlich der Wegabschnitt im Blumengarten. Auch die Pflasterung in der offenen Sitzhalle wird erneuert.
Sperrungen
Der Blumengarten wird im Zeitraum der Baumaßnahmen gesperrt. Die Baustelle hat durch Baustellenzufahrten etc. auch Auswirkungen auf die Zugänglichkeit weiterer Wege im Schlossgarten. Welche Wege aktuell gesperrt sind, ist auf der Karte zu sehen:
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Baubeginn für die Wegesanierung im Schlossgarten
03. September 2024- Baublog
Baubeginn für die Wegesanierung im Schlossgarten
03. September 2024
Im Projekt Klimaoasen Oldenburg wurde mit der Bewilligung der Bauunterlage durch den Fördermittelgeber, dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), ein neuer Meilenstein für die Umsetzung der baulichen Klimaanpassungsmaßnahmen erreicht. Damit geht es nun mit großen Schritten in Richtung Umsetzung der nächsten baulichen Anpassungsmaßnahmen.
Als nächste Maßnahme startet am Donnerstag, den 05. September 2024 die Sanierung der Wege im Schlossgarten. Die Baumaßnahmen werden voraussichtlich im Februar 2025 beendet. Saniert wird im Rahmen des Projektes Klimaoasen ausschließlich der Wegabschnitt im Blumengarten.Im Rahmen der Sanierungen werden Stolperfallen beseitigt und die Barrierefreiheit verbessert. Verwendet wird als Wegebelag dabei der wasserdurchlässige Baustoff Sabalith, mit dem in den vergangenen Jahren bereits viele Wege im Schlossgarten versehen wurden. Durch die Verwendung dieses nachhaltigen Belags wird die Kanalisation entlastet, Grundwasser kann sich neu bilden und das bodennahe Kleinklima wird verbessert. Die wassergebundenen Wegedecken heizen sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht auf, sondern kühlen durch die Verdunstung des gespeicherten Wassers die Umgebung. So können zum Beispiel Kleintiere und Insekten auch an heißen Sommertagen die Wege leichter überqueren.
Über alle Informationen zu Sperrungen und dem aktuellen Stand der Maßnahme halten wir euch hier auf dem Laufenden:
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Ein neuer Meilenstein ist erreicht! - Aktueller Stand der Maßnahmen
02. September 2024- Baublog
Ein neuer Meilenstein ist erreicht! - Aktueller Stand der Maßnahmen
02. September 2024
Hinsichtlich der Umsetzung der baulichen Klimaanpassungsmaßnahmen im Rahmen des Projekts Klimaoasen, wurde ein neuer Meilenstein erreicht: Die Bauunterlage wurde erfolgreich genehmigt! Damit geht es nun in die Detailplanung der Maßnahmen und folglich mit großen Schritten in Richtung Umsetzung der nächsten Maßnahmen.
Bei Planungsverfahren erscheint es oft so „als würde da ja gar nichts passieren, dabei rennt doch die Zeit davon“, sodass in der Bevölkerung schnell eine gewisse Ungeduld entsteht. Dabei erfordern entsprechende Förderprojekte des Bundes von der Planung bis zur Umsetzung der Maßnahmen erstmal viel Bürokratie und Planungsleistung im Hintergrund, um überhaupt eine ausreichend detaillierte Planung vorliegen zu haben und umsetzen zu können. Bevor wir auf den aktuellen Planungsstand eingehen, möchten wir daher zunächst den grundsätzlichen Ablauf entsprechender Planungsverfahren von der Planung bis zur Umsetzung der Maßnahmen erläutern.Grundsätzliches zum Ablauf entsprechender förderrechtlicher Planungsverfahren: Von der Beantragung, über die Planung, bis zur Umsetzung der baulichen Anpassungsmaßnahmen müssen unterschiedliche sogenannte Leistungsphasen durchlaufen werden - von Phase zu Phase wird die Planung immer detaillierter und die Kostenkalkulation konkreter. Die Projektleitung von Klimaoasen Oldenburg ist angesiedelt beim Landesmuseum Natur und Mensch. Gesteuert wird der Planungsprozess der baulichen Klimaanpassungsmaßnahmen jedoch durch das Staatliche Baumanagement Region Nord-West.
Planungsverlauf der baulichen Maßnahmen von 2022 bis heute:
In 2022 lag der Fokus zunächst auf dem Bilden von Strukturen hinsichtlich der Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Baumanagement. Anfang 2023 wurde das Projekt kostenneutral um ein Jahr verlängert (bis 31.12.2025). Ab Januar 2023 wurden Begehungen in den Liegenschaften durchgeführt (Phase 1) sowie die Planungsleistungen für die Freiraumplanungen ausgeschrieben und an entsprechende Planungsbüros vergeben (Phase 2). Ab Sommer 2023 wurden von den Planungsbüros Fachplanungen, erste Kostenkalkulationen und Terminpläne vorgelegt (Phase 2-3).
Im Herbst 2023 startete dann die Umsetzung der ersten baulichen Maßnahme „Entschlammung der Pferdetränke“ , für die ein vorzeitiger Maßnahmenbeginn beantragt wurde. Das heißt, dass die Maßnahme durchgeführt werden durfte, bevor die eigentliche Bauunterlage (Phase 4) geprüft wurde. Dies begründete sich in Schutzzeiten, die eingehalten werden mussten, um im Gewässer lebende Amphibien nicht zu gefährden und einer möglichen Behinderung der Ausführung der weiteren Maßnahmen, wenn der nächstmögliche Umsetzungszeitraum gewählt worden wäre. Die Entschlammung der Pferdetränke konnte daher bereits erfolgreich durchgeführt und abgeschlossen werden.
Anfang Februar 2024 wurde die Bauunterlage für alle baulichen Anpassungsmaßnahmen (mit Ausnahme der Entschlammung der Pferdetränke, die ja bereits umgesetzt wurde) fertiggestellt und abgegeben. Diese wurde über mehrere Monate vom Niedersächsischen Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) und dem Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) als Fördermittelgeber geprüft und schlussendlich Ende August 2024 genehmigt. Die Genehmigungsplanung (Phase 4) liegt damit vor.
Ausblick: Als nächster Schritt folgt nun die Ausführungsplanung, d.h. auf Basis weiterer Vermessungen und Prüfungen werden die Detailplanungen für die bauliche Umsetzung der Maßnahmen erstellt. Anhand von Ausschreibungen werden Gewerke gefunden, die die Baumaßnahmen dann schlussendlich umsetzen.
Bauliche Klimaanpassungsmaßnahmen: Aktueller Stand & Ausblick
Entschlammung der Pferdetränke:
Diese Maßnahme startete bereits im September 2023 als vorgezogene Maßnahme in die Umsetzung und wurde im Frühjahr 2024 erfolgreich abgeschlossen.
Wegebau Schlossgarten:
Die Planungsunterlagen der Genehmigungsplanung (Phase 4) wurden mit der Bauunterlage erfolgreich genehmigt. Aufgrund eines vorzeitigen Maßnahmenbeginns erfolgte bereits eine detaillierte Planung und entsprechende Gewerke wurden ausgeschrieben und erfolgreich vergeben (Phase 5). Die Bauphase ist nach aktuellem Stand für September 2024 - Frühjahr 2025 geplant (Phase 6).
Renaturierung Hausbäke:
Die Planungsunterlagen der Genehmigungsplanung (Phase 4) wurden mit der Bauunterlage erfolgreich genehmigt. Die Ausschreibung der Gewerke läuft aktuell. Eine detaillierte Planung ist im Prozess (Phase 5). Die Bauphase ist nach aktuellem Stand für Winter 2024 - Frühjahr 2025 geplant (Phase 6).
Sanierung Grabensystem Eversten Holz:
Die Planungsunterlagen der Genehmigungsplanung (Phase 4) wurden mit der Bauunterlage erfolgreich genehmigt. Die Ausschreibung der Gewerke läuft aktuell. Eine detaillierte Planung ist im Prozess (Phase 5). Die Bauphase ist nach aktuellem Stand für Winter 2024 - Frühjahr 2025 geplant (Phase 6).
Wegebau Eversten Holz:
Die Planungsunterlagen der Genehmigungsplanung (Phase 4) wurden mit der Bauunterlage erfolgreich genehmigt. Es folgt nun eine detaillierte Planung und die Ausschreibung der Gewerke (Phase 5). Die Bauphase ist nach aktuellem Stand für Frühjahr 2025 - Sommer 2025 geplant (Phase 6).Weitere Klimaanpassungsmaßnahmen: Aktueller Stand & Ausblick
Baumkataster, Baumpflegemaßnahmen & Baumerhalt: Die Maßnahmen wurde erfolgreich bei einer umsetzenden Firma beauftragt. Die Umsetzung ist ab Herbst 2024 - Winter 2025 geplant.
Konzept für klimaresiliente Nachbepflanzung: Die Maßnahme wurde erfolgreich bei einer umsetzenden Firma beauftragt. Die Umsetzung ist ab Herbst 2024 - Winter 2025 geplant.
Ertüchtigung von Lebensräumen: Diese Maßnahme ist für 2025 vorgesehen.
Naturnahe Uferbepflanzung Pferdetränke: Diese Maßnahme wurde im April 2024 erfolgreich abgeschlossen.
Wegeleitsystem Eversten Holz: Diese Maßnahme ist für 2025 vorgesehen.
Mentale Klimaanpassungsmaßnahmen: Aktueller Stand & Ausblick
Im Jahr 2022 erfolgte mit der Dialogoase im Gleispark eine Bedarfsermittlung, um die Frage zu klären, welche Art von Informationen und Veranstaltungen die Oldenburger*innen brauchen. Daraus folgte die Entwicklung unterschiedlicher Veranstaltungsformate. In 2023 startete Klimaoasen Oldenburg dann eine Veranstaltungs-Offensive mit verschiedenen Angeboten für alle Oldenburger*innen. Ziel war ein offener Dialog zu bestimmten Fragestellungen, vor allem zum Nutzungsverhalten. Aus dem gewonnenen Wissen wurden durch kulturwissenschaftliche Methoden Handlungsoptionen und -empfehlungen abgeleitet. Die Erkenntnisse aus den Veranstaltungen fließen in geplante Hands-On-Stationen ein, die auch über die Projektlaufzeit hinaus in den Liegenschaften nutzbar sein sollen. Diese werden aktuell geplant und sollen in 2025 umgesetzt werden. Genaueres wird bekanntgegeben, wenn die Konzepte für die Stationen erarbeitet wurden.
Auch in 2024 gibt es weiterhin Veranstaltungen, um die Bevölkerung über die geplanten Maßnahmen zu informieren und sie für Naturprozesse und die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gartendenkmäler zu sensibilisieren.
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Teichinseln und eine naturnahe Uferbepflanzung für die Pferdetränke – Interview mit Prof. Dr. Dirk Albach
06. Mai 2024- Interview
- Baublog
Teichinseln und eine naturnahe Uferbepflanzung für die Pferdetränke – Interview mit Prof. Dr. Dirk Albach
06. Mai 2024
Nach Beendigung der Entschlammungsarbeiten im Frühjahr 2024, wurden die Ufer der Pferdetränke im Rahmen der universitären Begleitforschung von Klimaoasen Oldenburg mit heimischen Pflanzen naturnah bepflanzt und Teichinseln auf der Gewässeroberfläche installiert. Dies soll für eine natürlichere Gestaltung der Ufer sorgen, Laubeinfall mindern und die Wasserqualität verbessern. In einem experimentellen Ansatz soll dabei untersucht werden, welche der Pflanzenarten sich langfristig halten und wie sich die Biodiversität der Wasserlebewesen entwickeln.
Verantwortlich für die umweltwissenschaftliche Begleitforschung des Projekts Klimaoasen Oldenburg und beratendes Mitglied der Lenkungsrunde für alle biologischen und ökologischen Fragestellungen ist Prof. Dr. Dirk Albach vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften der Universität Oldenburg. In einem Interview erklärt er, wie die Bepflanzung umgesetzt wird und welche Vorteile sie bringt.
Frage: Nach Beendigung der Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz werden die Ufer des Gewässers naturnaher gestaltet. Was ist aktuell das Problem der Ufergestaltung und welcher Zweck wird mit einer neuen Uferbepflanzung verfolgt?
Prof. Dr. Dirk Albach: Die Pferdetränke wurde künstlich angelegt. Dadurch sind die Ufer unnatürlich steil und es findet kein seichter Übergang von Wasserfläche zum Land statt, wie es an natürlich entstandenen Gewässern der Fall ist.
Weil eine natürliche Uferzone fehlt, haben wir bei der Pferdetränke das Problem, dass viel Laub von den umstehenden Bäumen sowie Staub- und Dreckpartikel aus der Luft in das Gewässer gelangen. Daher sind diese großen Mengen an schadstoffbelastetem Faulschlamm entstanden, der die Gewässerqualität mindert und im Rahmen der Entschlammung nun entnommen werden. Um einer erneuten Verschlammung vorzubeugen und die Schadstoffbelastung durch die Straße zu mindern, soll eine Uferbepflanzung mit u.a. Schilf dafür sorgen, Laub und Staub abzufangen, bevor sie ins Gewässer gelangen.
Die Pflanzen sollen außerdem dazu dienen, die Wasserqualität zu verbessern. Pflanzen leisten in Gewässern einen wichtigen Beitrag für sauberes Wasser, indem sie das Wasser filtern und ihm Nährstoffe entziehen. Eine zu große Menge an Nährstoffen in Gewässern führt sonst zu einem problematischen Wachstum von Algen und Wasserlinsen – wie wir es in den vergangenen Jahren auch bei der Pferdetränke beobachten konnten.
Frage: In der Vergangenheit haben Sie Verwunderung darüber geäußert, dass aufgrund des Sauerstoffmangels überhaupt noch Amphibien in der Pferdetränke laichen. Von einer Verbesserung der Wasserqualität werden dann sicherlich auch die Wasserlebewesen profitieren?
Prof. Dr. Dirk Albach: Bei einer Untersuchung der Wasserlebewesen Jahr 2023 wurde festgestellt, dass in der Pferdetränke ausschließlich sehr allgemeine Arten von Wasserlebewesen leben, die mit Sauerstoffmangel gut zurechtkommen. Mit der Bepflanzung hoffen wir nicht nur auf eine Reinigung des Wassers, sondern auch auf eine bessere Sauerstoffversorgung des Gewässers, sodass sich weitere Arten ansiedeln können und sich der Lebensraum für die Amphibien verbessert.
Nach der Entschlammung und der Bepflanzung ist eine Wiederholung der Untersuchung der Wasserlebewesen geplant, um anhand des Vorkommens verschiedener Arten zu überprüfen, wie sich die Wasserqualität verändert.
Frage: Wie und wo wurde die neue Uferbepflanzung umgesetzt?
Prof. Dr. Dirk Albach: Am Übergang zum Ufer der Pferdetränke haben wir an diversen Stellen eine Randbepflanzung aus Röhricht-Pflanzengesellschaften gepflanzt. Der Bereich der Pferdetränke in Richtung Marktplatz Eversten wurde – ähnlich wie bisher - relativ wenig bepflanzt, um einen freien Blick auf die Wasserfläche zu wahren.
Außerdem wurden vier Teichinseln à 30-35qm Größe in die freie Gewässerfläche der Pferdetränke gesetzt. Das klingt erstmal viel - die Inseln bedecken aber tatsächlich nur 1,5-2% der Wasseroberfläche.
Alle Bepflanzungen wurden in Absprache mit dem Denkmalschutz durchgeführt.
Frage: Wie genau können wir uns diese Teichinseln vorstellen?
Prof. Dr. Dirk Albach: Die Teichinseln bestehen aus plastikfreien Metallkörben, die an der Wasseroberfläche schwimmen. Sie sind innen mit einem natürlichen Gewebe ausgekleidet und wurden mit Pflanzmatten mit verschiedenen Sumpfpflanzen versehen. Die Körbe werden am Gewässerboden verankert, sodass sie relativ stabil an einem Ort bleiben. Optisch ist die Konstruktion mit den Metallkörben kaum zu sehen, da sie unter der Wasseroberfläche schwimmen und von den Pflanzen verdeckt werden.
Frage: Welche Pflanzen werden eingesetzt und welchen Nutzen haben sie?
Prof. Dr. Dirk Albach: Verwendete Arten für die Uferbepflanzungen sind z.B. Blutweiderich, Rohrkolben, Sumpf-Schwertlilie, Gilbweiderich, Mädesüß, Wald-Simse, Igelkolben, Wasserdost, Sumpfdotterblume, Froschlöffel und Sumpf-Kratzdistel.
In die Teichinseln wurden vor allem Blutweiderich, Schlank-Segge, Sumpf-Segge und Sumpf-Schwertlilie gepflanzt.
Es werden ausschließlich heimische Arten verwendet, die nicht zu stark wuchern. Durch das Bundesnaturschutzgesetz ist vorgegeben, dass ausschließlich heimische Arten aus regionalen Herkünften gepflanzt werden dürfen.
Die Wurzeln der Pflanzen ragen in das Wasser, filtern es, entziehen ihm Nährstoffe, können Schadstoffe binden und sorgen so für eine bessere Wasserqualität. Zudem bieten sie Wasserlebewesen Futter und Verstecke vor Feinden. So verbessern sie den Lebensraum für Wasserlebewesen. Einige der Pflanzen, wie Blutweiderich und Mädesüß, bieten darüber hinaus mit ihren Blüten Insekten wertvolle Nahrung.
Wir pflanzen viele unterschiedliche Arten, von denen möglicherweise nicht alle vor Ort überleben werden. Durch die Vielfalt erhöhen wir die Chance, dass sich zumindest einige der Arten vor Ort etablieren werden.
Frage: Warum werden keine Seerosen gesetzt?
Prof. Dr. Dirk Albach: Von Seerosen, wie z.B. der Teichmummel, wurde abgesehen, da dies ökologisch nicht sinnvoll ist – Seerosen wuchern stark, wodurch sie den Lichteinfall ins Gewässer einschränken, was ungünstig für Wasserlebewesen wie z.B. Fische ist.
Die Pferdetränke wurde zudem nie als Schmuckteich angelegt, dessen ästhetisches Kennzeichen z.B. Seerosen sind, sondern geht optisch eher in Richtung eines Waldweihers. Dies spiegelt sich auch in unserer Pflanzenwahl wieder.
Frage: Woher stammen die verwendeten Pflanzen?
Prof. Dr. Dirk Albach: Das verwendete Schilf stammt aus dem Botanischen Garten. Die anderen Pflanzen stammen von regionalen Anbietern mit Regio-Zertifikat.
Frage: Welche optische Veränderung erwartet uns durch die Bepflanzung?
Prof. Dr. Dirk Albach: Die Ufer der Pferdetränke werden grüner und durch einen seichteren Übergang von Wasserfläche zu Waldrand natürlicher wirken. Ein hübscher Hingucker werden die Blühaspekte in pink, gelb und weiß, wenn Blutweiderich, Sumpf-Schwertlilie, Mädesüß etc. in Blüte stehen.
Um die Blickachse auf die Wasserfläche zu bewahren, wird im westlichen Bereich der Pferdetränke, in Richtung Marktplatz Eversten, relativ wenig neu gepflanzt. Die Pferdetränke wird an dieser Stelle also ähnlich aussehen, wie bisher.
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Aktuelle Baustellen-Infos: Pferdetränke
15. März 2024- Baublog
Aktuelle Baustellen-Infos: Pferdetränke
15. März 2024
Stand: 15.03.2024
Eine der baulichen Klimaanpassungsmaßnahmen des Projekts “Klimaoasen Oldenburg” ist die Entschlammung der Pferdetränke, dem größten Gewässer im Eversten Holz. Hier findet ihr alle Informationen zur Baustelle. Der Artikel wird laufend aktualisiert. Neue Informationen werden in kursiv hervorgehoben.
Weitere Hintergrund-Infos gibt es hier:
WAS IST DAS PROBLEM MIT DER PFERDETRÄNKE IM EVERSTEN HOLZ?
BAUSTART FÜR DIE ENTSCHLAMMUNG DER PFERDETRÄNKEZeitraum der Bauarbeiten
September 2023 - voraussichtlich März 2024
Die Entschlammung der Pferdetränke sollte ursprünglich bis Anfang November 2023 fertiggestellt sein. Da immer wieder Kampfmittel wie z.B. Munition im Schlamm gefunden werden, gehen die Entschlammungsarbeiten langsamer als geplant voran, da mit sehr viel Vorsicht vorgegangen werden muss. Es kommt immer wieder zu Baustopps, um die Vorgehensweise anzupassen und so die Sicherheit der Arbeiter*innen zu gewährleisten.
Aktuell läuft die Entschlammung flüssig. Es wurden aktuell etwa 450 Tonnen Schlamm entfernt. Bis einschließlich Dienstag, 19.3. 2024 sollen die Baggerarbeiten noch andauern. Danach erfolgt der Abbau der Baustelle und die Wiederherstellung des Geländes.
Information zu Sperrungen
Innerhalb des Eversten Holzes wird es eine Sperrung des Weges entlang der Pferdetränke geben (in der Karte rot eingezeichnet). Hier muss für die Zeit der Bauarbeiten auf den Parallelweg ausgewichen werden.
Für die Zeit der Bauarbeiten ist eine Anforderungsampelanlage installiert, welche den Verkehr auf der Hauptstraße (Bürgersteig und Straße) im Bereich der Baustellenausfahrt bei Bedarf mittels einer Ampelschaltung für kurze Zeit auf allen Fahrspuren stoppt, sodass LKW von der Baustelle passieren können. Danach kann der Verkehr wieder normal fließen.
Aktuell werden die Sicherheitsvorkehrungen an der Baustelle noch einmal erhöht. Der Sicherheitsbereich wird in den nächsten Tagen bis an den Fahrbahnrand der Hauptstraße ausgeweitet. Dadurch kommt es zu einer einseitigen Sperrung des Geh- und Radwegs sowie der Parkplätze entlang der Pferdetränke.
Welche Änderungen im Vorgehen gibt es?
Durch Kampfmittelfunde sind wir verpflichtet, den Kampfmittelräumdienst einzuschalten. Dieser überwacht die Arbeiten durch die Erstellung von Räum- und Sicherheitskonzepten. In Abstimmung mit den Vorgaben wird das Vorgehen auf der Baustelle laufend angepasst (so werden z.B. Geräte ausgetauscht bzw. umgerüstet), um die Sicherheit der Arbeiter:innen zu gewährleisten.
Nach den ersten Munitionsfunden erfolgte eine Metalldetektion des Gewässerbodens durch den Kampfmittelräumdienst. Anschließend wurde die Arbeiten mit angepasster Technik weitergeführt: Zuvor wurde ein sogenannter Saugbagger mit Schneidkopf für die Entschlammung eingesetzt. Der Schneidkopf ist eine Art Fräse, die dafür sorgt, dass Schlamm und Sedimente zerkleinert und aufgewirbelt werden, bevor sie aufgesogen und an das Ufer befördert werden. Dies ist zu gefährlich, da der Fräskopf zum Explodieren weiterer möglicherweise im Schlamm verborgener Munition führen könnte. Stattdessen werden nun normale Greifbagger eingesetzt, welche den Schlamm entnehmen und auf eine ferngesteuerte, seilgeführte Schute verladen, welche mittels Windeneinsatz zum Ufer transportiert wird. Als Vorsichtsmaßnahme wird der Schlamm ausgebreitet und mit Metalldetektoren auf Kampfmittel kontrolliert. Die Baggerarbeiten in der Pferdetränke und die Detektierung des entnommenen Schlamms erfolgen durch den Kampfmittelräumdienst. Erst danach übernimmt die Entschlammungsfirma Vebiro West. Diese gibt den Schlamm in eine Siebpresse, die das Wasser herauspresst. Anschließend erfolgt der Abtransport.
Durch den Kampfmittelräumdienst wurde ein neues Räum- und Sicherheitskonzept erstellt, welches derzeit umgesetzt wird, die Entschlammung so sicher wie möglich fortgeführt werden kann. Das Sicherheitskonzept sieht eine Umgrenzung der Pferdetränke mit sandgefüllten Big Packs vor. Diese werden ab Montag, den 22.01.2024 entlang der Hauptstraße auf dem Rad- und Gehweg errichtet. Danach werden die Entschlammungsarbeiten inkl. Kampfmittelräumung durch den Kampfmittelräumdienst weiter fortgeführt. Die Entschlammung läuft flüssig. Es wurden aktuell etwa 450 Tonnen Schlamm entfernt.
Welche Auswirkungen hat das auf die Kosten?
Durch die Verzögerungen und die nötigen Anpassungen der Abläufe entstehen selbstverständlich Mehrkosten. Die Höhe der Mehrkosten wird zurzeit noch ermittelt.
Planerisch wird versucht das beste herauszuholen und die Maßnahme so glimpflich wie möglich abzuschließen. Ein sehr kompetentes Team aus Kampfmittelräumdienst, Planungsfirma, Baufirma und dem Staatlichen Baumanagement Region Nord-West arbeitet auf Hochtouren. Alle Seiten sind dabei sehr bemüht, möglichst zügig und kostengünstig die Räumung voranzutreiben.
Wer übernimmt die Kosten?
Die Kosten müssen voraussichtlich vom Projekt „Klimaoasen Oldenburg“ getragen werden. Das Land Niedersachsen übernimmt ausschließlich die Kosten für den Abtransport gefundener Kampfmittel.
Leider gibt es dafür keine Sondertöpfe, die in Anspruch genommen werden können. Bei jeder Baumaßnahme – auch auf städtischen Flächen – ist es üblich, dass die Kosten einer Kampfmittelräumung durch die Beauftragenden getragen werden müssen. Übrigens: Auch wenn bei einem privaten Bauvorhaben im eigenen Vorgarten Kampfmittel gefunden würden, müssten diese Räumungskosten privat getragen werden.
Gefährden die Mehrkosten das Projekt?
Dass die Entschlammung der Pferdetränke teurer wird als geplant, stellt keine Gefährdung des Projekts dar. Die Entschlammungsarbeiten und Säuberung der Pferdetränke von Kampfmitteln wird im Rahmen von „Klimaoasen Oldenburg” vollständig durchgeführt. Dies ist aus Sicherheitsgründen vom Land Niedersachsen vorgegeben.
Die Entschlammung wird seit über 20 Jahren gewünscht und ist eine der wichtigsten Maßnahmen im Rahmen des Projekts. In der Planung der Projektgelder sind Puffer vorgesehen. Gegebenenfalls muss eine Umschichtung von Projektgeldern erfolgen – so könnten z.B. kleinere nicht-bauliche Maßnahmen, wie geplante Mülleimer oder Sitzbänke wegfallen. Dies ist unproblematisch, da der Fördermittelgeber sogenannte blaue und grüne Maßnahmen priorisiert - also solche, die Gewässer und Ökologie betreffen.
Ist die Entschlammung weiterhin sinnvoll?
Es ist gut, dass die Kampfmittel gefunden wurden, bevor jemand zu Schaden gekommen ist und diese schlummernde Gefahr nun fachgerecht entfernt werden kann. Dass die Entschlammung und die Reinigung der Pferdetränke von Kampfmitteln fortgesetzt werden, ist aus Sicherheitsgründen absolut sinnvoll. Die Säuberung der Pferdetränke von Kampfmitteln ist zudem vom Land Niedersachsen und dem LGLN (Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen), dem der Kampmittelräumdienst unterstellt ist, vorgegeben. Die Entschlammung muss also zwingend weiter fortgeführt werden.
Auch aus ökologischer Sicht ist es absolut wichtig und notwendig, dass der Schlamm entfernt und giftige Munitionsreste entnommen werden. So verbessert sich einerseits die Gewässerqualität, andererseits gelangen weniger Schadstoffe ins Grundwasser.
Welche Auswirkungen hat das auf die Umwelt?
Die Entschlammung der Pferdetränke war ursprünglich mit einem Saugbagger gestartet, einer besonders schonenden Methode. Aufgrund von Kampfmittelfunden musste diese Methode umgestellt werden, um die Sicherheit der Arbeiter:innen nicht zu gefährden. Stattdessen erfolgt die Entschlammung nun mit normalen Greifbaggern. Diese Methode ist leider nicht ganz so schonend - dennoch wird alles dafür getan, die Auswirkungen auf Boden und Biodiversität möglichst gering zu halten.
Ursprünglich war der Zeitraum für die Entschlammung so gewählt worden, dass die Arbeiten beendet sind, bevor sich Amphibien zur Winterruhe zurückziehen. Durch die Kampfmittelfunde haben sich die Bauarbeiten in diesen Zeitraum hinein verlängert. Die Verlängerung wurde durch die Untere Naturschutzbehörde genehmigt. Dafür müssen einige Auflagen erfüllt werden: So muss ein Schutzzaun für Amphibien errichtet werden, die die Pferdetränke zur Überwinterung nutzen. Der Zaun hält die Tiere davon ab, in das Gewässer zu gelangen. Stattdessen werden sie eingesammelt und in ein Ersatz-Gewässer in der Nähe gebracht.
Nicht nur die Entschlammung, sondern auch die Reinigung der Pferdetränke von Munition ist sehr positiv für die Gewässerqualität.
Wie viel Schlamm wurde bisher entfernt?
Die vor Baubeginn geschätzte Menge an Schlamm konnte im Laufe der Arbeiten nach unten korrigiert werden. Bisher wurden etwa 510 Tonnen Schlamm entfernt.
Was passiert mit den Fundsachen?
Es wurden neben Kampfmitteln auch eindrucksvolle Funde geborgen, die im Landesmuseum Natur und Mensch ausgestellt werden.
Wie geht es nach der Entschlammung weiter?
Im April werden die Ufer der Pferdetränke im Rahmen der Begleitforschung der Universität Oldenburg naturnah bepflanzt, um einer zukünftigen Verschlammung vorzubeugen. Auch die Verbesserung der Durchlässigkeit der Gräben zur Pferdetränke soll für mehr Durchmischung sorgen und so eine erneute Verschlammung mindern. Zusätzlich werden sogenannte Teichinseln - schwimmende Pflanzkörbe mit Wasserpflanzen, die in ufernähe verankert werden - installiert, um dem Gewässer Nährstoffe zu entziehen und so dem Wuchs von Algen und Entengrütze entgegen zu wirken.
Die Planung für die weiteren baulichen Anpassungsmaßnahmen ist in vollem Gange. Als nächstes steht die Sanierung der Wege im Schlossgarten und die Renaturierung der Hausbäke an.
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Munitionsfund in der Pferdetränke
19. Oktober 2023- Baublog
Munitionsfund in der Pferdetränke
19. Oktober 2023
Während der Entschlammungsarbeiten wurden Munitionsreste in der Pferdetränke gefunden. Dadurch kommt es zu Unterbrechungen und Verzögerungen bei der Entschlammung.
Was bisher geschah
Bei der im Schlamm gefundenen Munition handelt es sich um abgefeuerte und nicht abgefeuerte Patronenhülsen für ein Gewehr der Wehrmacht. In die Pferdetränke gelangt sind sie vermutlich entweder durch Kämpfe vor Ort oder durch die absichtliche Versenkung der Überreste. Zum Ende des zweiten Weltkrieges war es nicht unüblich, dass Munition und Waffen in Gewässern entsorgt wurden.
Wie vorgeschrieben, wurden die Entschlammunsgarbeiten sofort gestoppt und der Fund sofort an die Polizei übergeben. Es wurde umgehend ein Sonderfachmann für Kampfmittelräumung eingeschaltet, der die Situation bewertet und folgende weitere Schritte empfohlen hat. Es ist nicht auszuschließen, dass weitere Munitionsreste im Schlamm der Pferdetränke liegen. Daher wird die Pferdetränke zur Sicherheit der Arbeiter:innen durch den Kampfmittelortungsdienst mit Metalldetektoren abgesucht, mit denen weitere Munitionsreste und Gegenstände aus Metall aufgespürt werden sollen. Dies wurde am 24. Oktober 2023 durch den Kampfmittelbeseitigungsdienst mittels eines Bootes durchgeführt, das mit einer Metallsonde ausgestattet ist. Die Sonde übermittelt die Daten digital, sodass sie im Anschluss ausgewertet werden können. Dabei ergaben sich 38 sogenannte Verdachtsmomente, an denen der Detektor Metallgegenstände nachwies. Dabei handelte es sich jedoch um größere Metallteile, von denen laut Auswertung keine Gefahr ausgeht, wie z.B. Autobatterien und Fahrradteile.
Es ist übrigens nicht davon auszugehen, dass Kampfmittel der Luftwaffe (wie Bomben o.ä.) in der Pferdetränke liegen, denn laut Luftbildern liegt keine Verdachtsfläche vor. Das wurde natürlich vor dem Start der Arbeiten geprüft. Wäre das der Fall gewesen, hätte dies wesentlich größere Auswirkungen auf die Entschlammungsarbeiten gehabt. Glück gehabt!
Bleiben wir im Zeitplan?
Bis die Ergebnisse der Metalldetektion vorlagen, mussten die Entschlammungsarbeiten gestoppt werden. Die Arbeiten wurden nun jedoch wieder aufgenommen. Die Zeit der Bauarbeiten wird sich entsprechend verlängern.
Wie geht es mit der Entschlammung weiter?
Die Verlängerung der Arbeiten wurde bereits durch die Untere Naturschutzbehörde genehmigt. Dafür müssen einige Auflagen erfüllt werden: So muss ein Schutzzaun für Amphibien errichtet werden, die die Pferdetränke zur Überwinterung nutzen. Der Zaun hält die Tiere davon ab, in das Gewässer zu gelangen. Stattdessen werden sie eingesammelt und in ein Ersatz-Gewässer in der Nähe gebracht.
Auch die eingesetzte Technik wird aus Sicherheitsgründen geändert.
Alle aktuellen Infos findet ihr hier: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
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Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
22. September 2023- Baublog
Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
22. September 2023
Am 25. September 2023 startet die Umsetzung der ersten baulichen Anpassungsmaßnahme, die im Rahmen des Projekts Klimaoasen Oldenburg realisiert wird: Die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz. Mit dieser Revitalisierungsmaßnahme soll der ökologische Zustand des Gewässers verbessert werden, um die Qualität der Pferdetränke als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu steigern.
Alle aktuellen Informationen zur Baustelle finden sich hier:
AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Im Südosten des Eversten Holzes befindet sich das größte Gewässer des Stadtwaldes, die sogenannte Pferdetränke.Der kleine Teich wurde vor etwa 200 Jahren als prägendes Element des Landschaftsbildes angelegt und sollte den damals hohen Wasserstand im Park ausgleichen. Einer Überlieferung zufolge diente die Pferdetränke außerdem der Reinigung von Kutschen, ehe sie in die Stadt weiterfahren durften. Am Grund der Pferdetränke wird daher eine gepflasterte Furt vermutet, die den Kutschen die Durchfahrt erleichterte. Mit der Entschlammung wird sich zeigen, was sich auf dem Grund finden lässt – die Maßnahme ist daher auch vor historischem Hintergrund sehr spannend.
Seit geraumer Zeit ist der Zustand der Pferdetränke problematisch: große Mengen Schlamm am Grund, ein zu hoher Nährstoffgehalt, niedrige Wasserstände und Gestank nach faulen Eiern im Sommer (mehr zu den Problemen der Pferdetränke könnt ihr hier nachlesen) – der Verein der Freunde des Eversten Holzes e.V. kämpft daher schon seit Jahren für eine Revitalisierung des Gewässers. Durch das Projekt Klimaoasen Oldenburg hat die Maßnahme nun endlich einen finanziellen Boden durch einen Bundesfonds zur Klimaanpassung in Städten bekommen und der Wunsch wird umsetzbar.
Was genau bei der Entschlammung der Pferdetränke passiert und warum diese Maßnahme so wichtig ist, möchten wir euch in diesem Blogartikel erläutern.
Ökologische Bedeutung der Pferdetränke
Die Pferdetränke spielt eine wichtige ökologische Rolle für die Stadtnatur Oldenburgs. So zeigen Milieustudien der Universität Oldenburg aus den Jahren 2010 und 2022, dass das Gewässer wertvollen Lebensraum zur Verfügung stellt: Amphibien nutzen das Gewässer als Lebensraum – Laichen und Überwintern zum Beispiel darin; es dient als wichtiger Jagdgrund für mehrere geschützte und teils gefährdete Fledermausarten, die im Eversten Holz leben. Darüber hinaus beheimatet es natürlich diverse weitere Wasserlebewesen.
Was ist das Problem? / Warum ist eine Entschlammung nötig?
Die Pferdetränke ist in einem schlechten ökologischen Zustand.
Der Grund des Gewässers ist über die letzten Jahrzehnte durch natürliche sowie anthropogene Einträge verschlammt (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen). Dieser Faulschlamm bildet eine lebensfeindliche Umgebung, was negative Auswirkungen auf die Biodiversität des Gewässers hat. Aus dem Schlamm entweichen außerdem schädliche Gase und sorgen für einen unangenehmen Geruch des Gewässers im Sommer. Zusätzlich ist der Schlamm mit Schadstoffen belastet, welche u.a. auf die nebenliegende Straße zurückzuführen sind. Die Wasserqualität leidet stark darunter.
Zudem ist das Gewässer mit Phosphat verunreinigt – es ist also sehr nährstoffreich, was sich negativ auf das Gewässer und seine Bewohner auswirkt. Eine hohe Konzentration an Nährstoffen in Gewässern sorgt für vermehrtes Pflanzenwachstum, z.B. von Algen. In der Pferdetränke fördert es den Wuchs der Kleinen Wasserlinse - auch „Entengrütze“ genannt. Breiten sich diese Pflanzen stark aus, nehmen sie anderen Wasserlebewesen Licht und Sauerstoff und können so das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen. Bestimmte Pflanzen wachsen sehr stark, andere starben ab – die Biodiversität sinkt und am Grund sammeln sich große Mengen toter Biomasse. Aufgrund des vorherrschenden Sauerstoffmangels entsteht daraus Schlamm und das Gewässer verlandet mit der Zeit immer stärker (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen).
Eine detaillierte Erklärung des problematischen Zustands der Pferdetränke und ihrer Bedeutung als Lebensraum haben wir hier für euch erläutert.
Welche Ziele werden mit der Entschlammung der Pferdetränke verfolgt?
Übergeordnetes Ziel ist es, die Pferdetränke zu „revitalisieren“, also ihre Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern.
Für die Revitalisierung ist eine Entschlammung zwingend erforderlich. Denn durch die Entfernung des Schlamms lässt sich die Wasserqualität erheblich verbessern: Die Entfernung von Biomasse und Faulschlamm senkt den Nährstoff- und Schadstoffgehalt des Gewässers. Durch einen geringeren Nährstoffgehalt wird auch das Wachstum der Kleinen Wasserlinse („Entengrütze“) eingeschränkt. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff und Sonnenlicht in den Teich, was sich positiv auf Tiere und Pflanzen auswirkt.
Insgesamt wird so nicht nur die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Fauna und Flora verbessert und die Biodiversität gefördert, das Gewässer gewinnt auch für die Besucher*innen des Eversten Holz an Attraktivität.
Im Rahmen der Entschlammungsmaßnahmen wird auch die beim letzten Sturm umgestürzte Weide entfernt, die derzeit noch im Gewässer liegt.
Was würde passieren, wenn die Pferdetränke nicht entschlammt wird?
Würde die Pferdetränke nicht entschlammt werden, würde sich über die Jahre immer mehr Schlamm an ihrem Grund sammeln. Die Wasserqualität würde immer weiter abnehmen und die Pferdetränke würde zu einer immer stärkeren geruchlichen Belästigung werden. Das Gewässer würde immer nährstoffreicher werden, wodurch zu vermehrtem Wuchs von Algen und anderen Pflanzen käme – die Pferdetränke würde also immer stärker verlanden und irgendwann vollständig austrocknen. Um das Gewässer langfristig zu erhalten und in seiner Qualität als Lebensraum zu verbessern, ist eine Entschlammung zwingend notwendig.
Wieviel Schlamm befindet sich in der Pferdetränke?
Messungen der Jade Hochschule in Oldenburg im November 2022 haben ergeben, dass sich am Grund der Pferdetränke etwa 877 Kubikmeter Schlamm befinden. Um sich diese Menge besser vorstellen zu können, lässt sich folgendes Gedankenexperiment durchführen: Würde man diese Schlammmenge gleichmäßig auf der gesamten Fläche der Pferdetränke (knapp 3000 qm) verteilen, wäre diese überall mit etwa 30cm Schlamm bedeckt. Natürlich ist der Schlamm durch unterschiedliche Wassertiefen nicht gleichmäßig auf dem Grund verteilt, sodass es auch Bereiche mit wesentlich tieferen Schlammschichten gibt – bei der Messung standen die Studierenden teilweise zum Beispiel knietief im Schlamm.
Wann finden die Bauarbeiten statt?
Alle Infos zum Zeitraum der Bauarbeiten unter: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Montags bis freitags wird von 7:00 bis 19:00 gearbeitet, samstags teilweise ebenfalls von 7:00 bis 15:00.
Werden Straßen und Wege gesperrt?
Alle Infos zu Sperrungen unter: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Wie laut werden die Bauarbeiten sein?
Die Bauarbeiten selbst sind verhältnismäßig leise – es wird allerdings ein Stromaggregat verwendet, welches Geräusche macht. Zudem werden in regelmäßigen Abständen LKW fahren, die den entnommenen Schlamm abtransportieren.
Wie wird bei der Entschlammung vorgegangen?
Die Baumaßnahmen übernimmt die VEBIRO GmbH, die auf Gewässersanierung und Entschlammung spezialisiert ist. Zuständiges Planungsbüro ist die LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbH.
Die Entnahme des Schlamms wird mit einem schwimmenden Amphibienboot durchgeführt. Eine Vorrichtung an diesem Boot lockert den Schlamm am Gewässergrund auf, sodass er abgesaugt und über Schläuche ans Ufer geleitet wird. Dort werden grobe Bestandteile wie Äste, Blätter aber auch Fremdkörper wie z.B. Abfall ausgesiebt. Anschließend wird in einer Entwässerungsanlage das Wasser aus dem Schlamm herausgepresst und dieser „Schlammkuchen“ mit LKW abtransportiert. Da der Schlamm mit Schadstoffen belastet ist, muss er als Sondermüll entsorgt werden. Das Wasser wird zurück in die Pferdetränke geleitet.
Hinweis: Da kurz nach Start der Entschlammungsarbeiten Munitionsreste und andere Kampfmittel in der Pferdetränke gefunden wurden, musste das Verfahren angepasst werden.
Mehr dazu, lest ihr hier: AKTUELLE BAUSTELLEN-INFOS: PFERDETRÄNKE
Wie und wo wird die Baustelle eingerichtet?
Von der Hauptstraße aus wird es westlich der Pferdetränke eine Baustellenzufahrt geben (in der Karte gelb schraffiert). Dafür wird ein kleiner Teil der Hainbuchenhecke und der Eiben entfernt, die das Eversten Holz an dieser Stelle zum Gehweg abgrenzen. Im Rahmen der klimaresilienten Bepflanzungsmaßnahmen wird hier im weiteren Verlauf des Projektes natürlich wieder entsprechend nachgepflanzt. Die Baustelleneinrichtung (in der Karte gelb schraffiert) wird auf der kleinen Wiesenfläche nord-westlich der Pferdetränke errichtet. Dazu muss auch der Weg entlang der Pferdetränke gesperrt werden (in der Karte rot eingezeichnet). Die Baustelle wird mit Bauzäunen umgrenzt.
Bauschild
Für die baulichen Anpassungsmaßnahmen muss ein Bauschild aufgestellt werden. Am Eingang des Eversten Holzes aus Richtung des Marktplatzes Eversten wurde daher zum Start der Entschlammungsarbeiten ein Gerüst für ein Bauschild errichtet. Das Gerüst besteht aus mehreren Betonklötzen, auf denen ein Holzgestell installiert ist, an welchem das Bauschild montiert wird, sobald das Gestell hinsichtlich der Statik angepasst wurde.
Die Errichtung eines Bauschildes ist durch die Grundlage der Bundesfördermittel als Land Niedersachsen zwingend vorgegeben. Die Kosten sind entsprechend der baufachlichen Beratung durch das Staatliche Baumanagement Region Nord West in der Projektfördersumme einkalkuliert. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wird nicht für jede bauliche Anpassungsmaßnahme ein eigenes Bauschild errichtet. Stattdessen wird ein Bauschild in entsprechender Größe aufgestellt, welches alle baulichen Anpassungsmaßnahmen im Rahmen des Projektes „Klimaoasen Oldenburg“ abdeckt.
Das Bauschild wurde gemäß der Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vom Staatlichen Baumanagement Region Nord West erstellt und verantwortet. Die Größe des Schildes von 5x3m ist ebenfalls durch die Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vorgegeben.
Warum ist diese Entschlammungsmethode besonders schonend?
Die gewählte Entschlammungsmethode ist besonders schonend, da das Wasser nicht abgelassen wird und keine Bagger zur Entnahme des Schlamms zum Einsatz kommen. Die in der Pferdetränke lebenden Tiere und Pflanzen werden so besonders wenig beeinträchtigt.
Wie werden Bäume und Boden geschützt?
Die Baustelle wird so klein wie möglich gehalten. Benötigte Maschinen werden in größtmöglicher Entfernung zu den Bäumen gelagert, um deren Wurzeln nicht zu schädigen. Bäume werden durch Bauzäune abgesperrt (Eichen im Eversten Holz) und wenn nötig mit einem Stammschutz versehen (Platanen in Nähe der Straße).
Wiese und Wege werden durch sogenannte Lastenverteilungsplatten (Baggermatten oder Stahlplatten) geschützt, um eine Verdichtung zu minimieren. Im Anschluss an die Bauarbeiten wird der Boden tiefenbelüftet, gefräst und ggfls. Rasen neu eingesät.
Schaden die Bauarbeiten den Wasserlebewesen?
Bauliche Maßnahmen in Ökosystemen sind immer mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden. Der langfristige ökologische Nutzen der Entschlammung wurde von Expert:innen gegenüber Schäden durch die bauliche Anpassungsmaßnahme sorgfältig abgewogen. Langfristig soll die Maßnahme die Gewässerqualität so positiv beeinflussen, dass sich der große Eingriff absolut lohnt, um aus der Pferdetränke einen noch wertvolleren Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu machen.
Bei der Durchführung der Maßnahme wird auf eine besonders schonende Methode gesetzt. Auch der Zeitpunkt für die Entschlammung ist mit Bedacht gewählt. Hier gilt es die Brut- und Setzzeit und die Winterruhe der Amphibien zu beachten. Letztere buddeln sich für einen bestimmten Zeitraum in den Schlamm am Grund von Gewässern ein und überstehen in einer Winterstarre die kalte Jahreszeit. Der Zeitraum, den sie so verbringen, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und den lokalen Gegebenheiten – meistens reicht die Phase vom Spätherbst bis Ende des Frühjahrs. Die Maßnahme brauchte einiges an Vorlauf- und Planungszeit. In Abstimmung mit Prof. Dr. Dirk Albach der Universität Oldenburg und der Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg ist daher für dieses Jahr der letztmögliche Zeitpunkt zur Durchführung der Maßnahme, bevor die Amphibien ihr Winterquartier beziehen.
Fische werden durch die Entschlammungsmethode nicht beeinträchtigt. Das Wasser wird nicht abgelassen und es gibt immer ausreichend Bereiche, die nicht bearbeitet werden. Bei Bewegungen im Wasser fliehen die Fische automatisch und können dann in ruhigere Zonen ausweichen.
Mikroorganismen, die im Schlamm leben, werden natürlich mit entnommen – dies ist leider nicht zu vermeiden. Allerdings bleibt immer ein Rest Schlamm am Grund erhalten und damit auch ein Teil der Mikroorganismen. Dies ist besonders wichtig, um das ökologische Gleichgewicht nach der baulichen Anpassungsmaßnahme möglichst schnell wiederherzustellen.
Wieso ist die Maßnahme wichtig für’s Klima?
Die Gesundheit des Eversten Holzes hat einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Der Stadtwald filtert die Luft, kühlt sie und sorgt für frischen Sauerstoff. Die Pferdetränke, als größtes Gewässer im Eversten Holz trägt durch Verdunstung erheblich zu einer Kühlung des Stadtklimas bei. Revitalisieren und stärken wir die Pferdetränke erhalten wir damit die Funktion des Eversten Holzes als eine der „grünen Lungen“ Oldenburgs.
Wie geht es weiter?
Im weiteren Verlauf des Projektes wird geprüft, ob ein Anschluss der Pferdetränke an das Grabennetz des Eversten Holzes möglich ist. So würde bei Starkregenereignissen eine Speicherung von Regenwasser ermöglicht werden. Zu- und Abläufe hätten den Vorteil, dass sie eine Durchmischung der Wasserschichten verbessern würden und so eine bessere Versorgung der unteren Wasserschichten mit Sauerstoff gewährleisten und der erneuten Bildung von Faulschlamm vorbeugen könnten.
Informationen zu allen weiteren Maßnahmen im Rahmen des Projektes Klimaoasen finden sich hier.