





















Die Temperaturen steigen, das Wasser wird knapp, das Artensterben nimmt zu. Der Schlossgarten und das Eversten Holz brauchen Schutz und müssen widerstandsfähiger gegen den fortschreitenden Klimawandel gemacht werden.
Die beiden denkmalgeschützten Orte sind nicht nur wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Ihre Gesundheit hat auch einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Die “grünen Lungen” Oldenburgs filtern die Luft und sorgen für frischen Sauerstoff in der aufgeheizten Stadt. Bis Ende 2026 hat das Projekt Klimaoasen Oldenburg daher zum Ziel, die beiden Stadtgärten durch verschiedene Klimaanpassungsmaßnahmen fit für die Zukunft zu machen!
Klimaoasen Oldenburg ist ein Kooperationsprojekt des Landesmuseums Natur und Mensch, des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Stadt Oldenburg. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Die Vorhaben zur Klimaanpassung strukturieren sich um die folgenden vier Themenbereiche:
Sowohl im Schlossgarten und Eversten Holz werden dabei nicht nur verschiedene bauliche Klimaanpassungsmaßnahmen umgesetzt. Ziel des Projekts ist es auch, menschliche Erholungsbedürfnisse der Nutzer*innen mit ökologischen Ansprüchen zu verbinden, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Stadtgrün zu schärfen und der Natur mehr Raum zu geben. Partizipation steht deshalb von Anfang an im Fokus.
Begleitet werden die Anpassungsmaßnahmen durch eine kulturwissenschaftliche Forschung des Landesmuseums Natur und Mensch Oldenburg sowie eine umweltwissenschaftliche Forschung des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg.
Klicke auf die Karten vom Schlossgarten oder vom Eversten Holz und starte den Klima-Rundgang! Der Rundgang erklärt dir die verschiedenen Schwerpunkte des Projekts Klimaoasen Oldenburg. Du findest auf den interaktiven Karten jeweils vier Punkte mit den Hauptthemen des Projekts. Klicke die Punkte auf der Karte an und erfahre, worum es dabei genau geht. Zu jedem dieser Checkpoints haben wir kleine Hotspots verteilt, die jeweils passende Beispiele beleuchten. Sie tauchen als Dreiecke mit Nummern auf den Karten auf. Klicke sie an und lies dir die Infos durch.
Den Klima-Rundgang gibt es auch live! Im Schlossgarten und im Eversten Holz stehen die Checkpoints mit ihren Hotspots an den Orten auf den Karten. Du kannst vor Ort mit einem Flyer oder mit dieser Online-Version beim Spazierengehen einfach in Ruhe alles ablaufen.
06. Februar 2025
Das Projekt Klimaoasen Oldenburg wird bis Ende 2026 verlängert. Diese strategische Entscheidung ermöglicht eine gestaffelte und kosteneffiziente Umsetzung der geplanten Maßnahmen und sichert damit die langfristige Qualität und Nachhaltigkeit des Projekts.
Bereits in den vergangenen Jahren wurden bedeutende Fortschritte erzielt: Mit der Entschlammung der Pferdetränke wurde eine zentrale bauliche Maßnahme erfolgreich umgesetzt, die zur ökologischen Stabilisierung des Eversten Holzes beiträgt. Gleichzeitig konnten Planungsfirmen für alle weiteren Bauprojekte beauftragt werden. Die verlängerte Projektlaufzeit stellt nun sicher, dass alle Maßnahmen unter optimalen Bedingungen realisiert werden – mit klarem Fokus auf Klimaanpassung, Nachhaltigkeit und konzeptionellen Erneuerungen.
Während der Umsetzung traten immer wieder unerwartete Herausforderungen auf: Kampfmittelfunde während der Entschlammungsarbeiten führten zu Mehrkosten, die durch Umschichtungen innerhalb des Budgets der konzeptionellen Maßnahmen aufgefangen werden mussten. Auch ausbleibende Rückmeldungen von Baufirmen auf den Vergabeplattformen wurden zum Problem. Um zeitliche Engpässe zu vermeiden und eine hohe Qualität der Maßnahmen zu gewährleisten, wurde das Projekt nun kostenneutral bis zum 31.12.2026 verlängert und gestaffelt fortgeführt:
Die Wegesanierung im Schlossgarten hat bereits begonnen, als nächstes folgt die Grabensanierung im Eversten Holz ab voraussichtlich Frühjahr 2025. Nach Abschluss dieser Maßnahmen werden dann die Renaturierungsarbeiten an der Hausbäke im Schlossgarten und die Wegesanierungen im Eversten Holz ab Sommer 2025 fokussiert. Hierbei spielen bautechnische sowie naturschutzfachliche Gründe eine Rolle: Zum einen darf der Untergrund für die baulichen Arbeiten nicht zu nass sein, damit er tragfähig für die eingesetzten Bagger ist. Zum anderen müssen für die baulichen Arbeiten an der Hausbäke Amphibienschutzzeiten eingehalten werden. Beides führt dazu, dass als sinnvollste Umsetzungszeit daher der Sommer/Spätsommer genutzt werden sollte. Details dazu haben wir hier erläutert.
Die noch ausstehenden Maßnahmen werden also sukzessive ausgeschrieben, um Marktentwicklungen bestmöglich zu nutzen und auf Basis geeigneter Jahreszeiten und Kostensicherheit zu agieren. Die Verzögerung ermöglicht also eine präzisere Kalkulation und bewirkt zudem, dass bauliche und nicht-bauliche Maßnahmen gezielt aufeinander abgestimmt werden, um maximale Wirkung zu erzielen. Dies betrifft zum Beispiel die Umsetzung der Hands-On Stationen im Eversten Holz, deren Entwicklung bereits im Herbst 2024 gestartet ist. Ebenso wird mehr Zeit für die umfassende Konzeption der geplanten Ausstellung und Tagung im letzten Projektjahr gewonnen, welche nun mit minimalem Budget realisiert werden müssen.
Alle Informationen zum zeitlichen Ablauf der geplanten Maßnahmen finden sich hier.
Die verlängerte Laufzeit ist eine Chance, das Projekt noch umfassender und nachhaltiger zu gestalten. Durch die enge Verknüpfung von Bau, Forschung und Konzeption bleibt Klimaoasen Oldenburg ein zukunftsweisendes Modell für den Umgang mit Klimawandel in urbanen Räumen.
12. März 2025
Bisher gab es noch keine Übersicht darüber, wie viele Bäume im Eversten Holz und Schlossgarten stehen und wie ihr Zustand ist. Daher wird im Rahmen von Klimaoasen Oldenburg ein Baumkataster angelegt. Ein Baumkataster erfasst den Standort, die Größe, die Art und den Zustand der Bäume. Auf Basis des Baumkatasters können dann Baumpflegemaßnahmen durchgeführt werden, um Dürreschäden zu beseitigen, Krankheiten einzudämmen und die Verkehrssicherung zu gewährleisten. Diese Bestimmungsgrundlage hat auch einen positiven Effekt für die Zukunft, da dann schneller auf Baumbestandsentwicklungen reagiert und an geeigneten Stellen ausgebessert werden kann.
Unter Einbezug von Denkmalsschutz- und Naturschutzaspekten ist es zudem das Ziel, ein klimaresilientes Nachbepflanzungskonzept zu entwickeln, welches nach Beendigung des Projektes angewendet werden kann. Im Schlossgarten und Eversten Holz wachsen einige Baumarten, die mit den klimatischen Veränderungen, insbesondere der steigenden Trockenheit, schlecht zurecht kommen. Daher müssen klimaresilientere Alternativen gefunden werden, die zukünftig nachgepflanzt werden können, wenn Bäume absterben. Ein Ersatz durch gebietsheimische Arten, die auch vereinbar sind mit dem Gartendenkmalschutz, ist daher wünschenswert und hat auch zum Ziel, die Biodiversität an beiden Orten zu erhöhen. Gerade hier sind Forschungsschwerpunkte der Universität Oldenburg besonders relevant, um geeignete klimaresiliente Alternativen zu bisherigen Lösungen zu finden.
Stand: 12.03.2025
In den vergangenen Jahren haben die Universität Oldenburg und die Jade Hochschule bereits Vorarbeiten für das Baumkataster geleistet. Seit Januar 2025 ist die Firma Treevolution im Eversten Holz tätig und arbeitet an der Erstellung des Baumkatasters. Ab voraussichtlich April erfolgt die Erstellung des Baumkatasters für den Schlossgarten.
Anschließend wird das klimaresiliente Nachbepflanzungkonzept unter Einbezug des Denkmalschutzes und der Forschungsschwerpunkte der Universität Oldenburg entwickelt.
Bis Ende 2025 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.