Schlossgarten & Eversten Holz werden Klima-fit!
Die Temperaturen steigen, das Wasser wird knapp, das Artensterben nimmt zu. Der Schlossgarten und das Eversten Holz brauchen Schutz und müssen widerstandsfähiger gegen den fortschreitenden Klimawandel gemacht werden.
Die beiden denkmalgeschützten Orte sind nicht nur wichtiger Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Ihre Gesundheit hat auch einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Die “grünen Lungen” Oldenburgs filtern die Luft und sorgen für frischen Sauerstoff in der aufgeheizten Stadt.
In den nächsten drei Jahren wollen wir daher die beiden Stadtgärten durch bauliche und weitere Maßnahmen fit für die Zukunft machen! Unsere Vorhaben strukturieren sich um die vier folgenden Themenbereiche:
Das Projekt Klimaoasen ist ein Kooperationsprojekt des Landesmuseum Natur und Mensch, der Stadt Oldenburg und des Instituts für Biologie und Umweltwissenschaften der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Gefördert wird das Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“.
Klima-Rundgang
Klicke auf die Karten vom Schlossgarten oder vom Eversten Holz und starte den Klima-Rundgang! Der Rundgang erklärt dir die verschiedenen Schwerpunkte des Projekts “Klimaoasen Oldenburg”. Du findest auf den interaktiven Karten jeweils vier Punkte mit den Hauptthemen des Projekts. Klicke die Punkte auf der Karte an und erfahre, worum es dabei genau geht. Zu jedem dieser Checkpoints haben wir kleine Hotspots verteilt, die jeweils passende Beispiele beleuchten. Sie tauchen als Dreiecke mit Nummern auf den Karten auf. Klicke sie an und lies dir die Infos durch.
Den Klima-Rundgang gibt es auch live! Im Schlossgarten und im Eversten Holz stehen die Checkpoints mit ihren Hotspots an den Orten auf den Karten. Du kannst vor Ort mit einem Flyer oder mit dieser Online-Version beim Spazierengehen einfach in Ruhe alles ablaufen.
Blog
-
Waldforschungs-Heft für das Eversten Holz
28. November 2023- Update
Waldforschungs-Heft für das Eversten Holz
02. Juni 2023
Im Rahmen ihrer Masterarbeit hat die ehemalige Studentin Elisa Riedle für das Eversten Holz ein Waldforschungsheft für Kinder und Familien erstellt. Spielerisch und spannend lernen die Waldforschenden das Denkmal und seine tierischen und pflanzlichen Bewohner kennen. Sechs Themenstationen warten mit vielen Infos und Aufgaben darauf, entdeckt zu werden. Die einzelnen Stationen können am Stück, aber auch leicht bei mehreren Besuchen des Eversten Holz gelöst werden. Das Heft richtet sich vornehmlich an Kinder von 6 bis 10 Jahren und Gruppen von zwei bis acht Personen. Auch jüngere und ältere Menschen werden mit dem Waldforschungsheft ihre Freude haben. Pro Station braucht man etwa 30 Minuten. Je nach Verweillust und Schnelligkeit benötigt man insgesamt 2,5 bis 3,5 Stunden.
Hier kann das Heft als PDF heruntergeladen werden. Gedruckt gibt es das Waldforschungsheft im Landesmuseum Natur und Mensch (Damm 38-46).
Das Waldforschungsheft und die dazugehörige Masterarbeit von Elisa Riedle wurde jüngst mit dem Wissenschaftsförderpreis der Oldenburgischen Landschaft ausgezeichnet.
Das Waldforschungsheft ist kostenlos im Landesmuseum Natur und Mensch erhältlich. Alternativ können Sie es auch über den Link herunterladen. -
Vermessungen für Baumkataster im Schlossgarten
06. November 2023- Update
Vermessungen für Baumkataster im Schlossgarten
06. November 2023
Es gibt aktuell keine Übersicht darüber, wie viele Bäume im Eversten Holz und Schlossgarten stehen und wie ihr Zustand ist. Daher soll nun ein Baumkataster angelegt werden, welches die Anzahl, Art und den Zustand der Bäume erfasst. Dies hilft u.a. bei der Verkehrssicherung und weiteren Pflegemaßnahmen.
Die Erstellung eines Baumkatasters für das Eversten Holz und den Schlossgarten befindet sich gerade im Ausschreibungsprozess und startet, sobald eine Dienstleistungsfirma gefunden wurde.
Bis es soweit ist, leisten Studierende der Jade Hochschule in Oldenburg entsprechende Vorarbeit: Sie sind aktuell dabei, die Bäume im südlichen Teil des Schlossgartens zu vermessen. Dabei werden zusätzlich auch topographische Daten (Gräben, Wege etc.) erhoben. An den Bäumen werden zudem Plaketten mit Nummern angebracht, um die Bäume eindeutig erfassen zu können.
Auch Studierende der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg leisten bereits Vorarbeit für das Kataster und haben auch im Eversten Holz bereits Bäume mit Plaketten versehen - über 500 Stück wurden schon angebracht.
Auf Basis des Katasters können dann z.B. Baumpflegemaßnahmen umgesetzt werden, um Sturmschäden vorzubeugen, Dürreschäden zu beseitigen, Krankheiten einzudämmen und die Verkehrssicherung zu gewährleisten.
Das Baumkataster dient auch als Grundlage für die Erstellung eines Konzepts zur klimaresilienten Nachbepflanzung, denn im Eversten Holz und Schlossgarten wachsen einige Pflanzenarten, die mit der steigenden Trockenheit schlecht zurecht kommen, wie z.B. Fichte oder Rhododendron. Im Rahmen von “Klimaosen Oldenburg” ist das Ziel, unter Einbezug von Denkmalsschutz- und Naturschutzaspekten ein Nachbepflanzungskonzept zu entwickeln, welches nach Beendigung des Projektes angewendet werden kann. Dieses umfasst eine Auswahl an Arten, die klimaresilienter und für den Standort geeignet sind sowie mit dem Denkmalschutz vereinbar sind und zukünftig nachgepflanzt werden können, wenn Bäume oder andere Pflanzen absterben.
-
Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
02. November 2023- Baublog
Baustart für die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz
22. September 2023
Stand 02.11.2023
Am 25. September 2023 startet die Umsetzung der ersten baulichen Anpassungsmaßnahme, die im Rahmen des Projekts Klimaoasen Oldenburg realisiert wird: Die Entschlammung der Pferdetränke im Eversten Holz. Mit dieser Revitalisierungsmaßnahme soll der ökologische Zustand des Gewässers verbessert werden, um die Qualität der Pferdetränke als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu steigern.
Im Südosten des Eversten Holzes befindet sich das größte Gewässer des Stadtwaldes, die sogenannte Pferdetränke.Lage der Pferdetränke im Eversten Holz. Quelle: Klimaoasen Oldenburg, Kartenbasis OpenStreetMap Der kleine Teich wurde vor etwa 200 Jahren als prägendes Element des Landschaftsbildes angelegt und sollte den damals hohen Wasserstand im Park ausgleichen. Einer Überlieferung zufolge diente die Pferdetränke außerdem der Reinigung von Kutschen, ehe sie in die Stadt weiterfahren durften. Am Grund der Pferdetränke wird daher eine gepflasterte Furt vermutet, die den Kutschen die Durchfahrt erleichterte. Mit der Entschlammung wird sich zeigen, was sich auf dem Grund finden lässt – die Maßnahme ist daher auch vor historischem Hintergrund sehr spannend.
Seit geraumer Zeit ist der Zustand der Pferdetränke problematisch: große Mengen Schlamm am Grund, ein zu hoher Nährstoffgehalt, niedrige Wasserstände und Gestank nach faulen Eiern im Sommer (mehr zu den Problemen der Pferdetränke könnt ihr hier nachlesen) – der Verein der Freunde des Eversten Holzes e.V. kämpft daher schon seit Jahren für eine Revitalisierung des Gewässers. Durch das Projekt Klimaoasen Oldenburg hat die Maßnahme nun endlich einen finanziellen Boden durch einen Bundesfonds zur Klimaanpassung in Städten bekommen und der Wunsch wird umsetzbar.
Was genau bei der Entschlammung der Pferdetränke passiert und warum diese Maßnahme so wichtig ist, möchten wir euch in diesem Blogartikel erläutern.
Ökologische Bedeutung der Pferdetränke
Die Pferdetränke spielt eine wichtige ökologische Rolle für die Stadtnatur Oldenburgs. So zeigen Milieustudien der Universität Oldenburg aus den Jahren 2010 und 2022, dass das Gewässer wertvollen Lebensraum zur Verfügung stellt: Amphibien nutzen das Gewässer als Lebensraum – Laichen und Überwintern zum Beispiel darin; es dient als wichtiger Jagdgrund für mehrere geschützte und teils gefährdete Fledermausarten, die im Eversten Holz leben. Darüber hinaus beheimatet es natürlich diverse weitere Wasserlebewesen.
Was ist das Problem? / Warum ist eine Entschlammung nötig?
Die Pferdetränke ist in einem schlechten ökologischen Zustand.
Der Grund des Gewässers ist über die letzten Jahrzehnte durch natürliche sowie anthropogene Einträge verschlammt (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen). Dieser Faulschlamm bildet eine lebensfeindliche Umgebung, was negative Auswirkungen auf die Biodiversität des Gewässers hat. Aus dem Schlamm entweichen außerdem schädliche Gase und sorgen für einen unangenehmen Geruch des Gewässers im Sommer. Zusätzlich ist der Schlamm mit Schadstoffen belastet, welche u.a. auf die nebenliegende Straße zurückzuführen sind. Die Wasserqualität leidet stark darunter.
Zudem ist das Gewässer mit Phosphat verunreinigt – es ist also sehr nährstoffreich, was sich negativ auf das Gewässer und seine Bewohner auswirkt. Eine hohe Konzentration an Nährstoffen in Gewässern sorgt für vermehrtes Pflanzenwachstum, z.B. von Algen. In der Pferdetränke fördert es den Wuchs der Kleinen Wasserlinse - auch „Entengrütze“ genannt. Breiten sich diese Pflanzen stark aus, nehmen sie anderen Wasserlebewesen Licht und Sauerstoff und können so das ökologische Gleichgewicht durcheinanderbringen. Bestimmte Pflanzen wachsen sehr stark, andere starben ab – die Biodiversität sinkt und am Grund sammeln sich große Mengen toter Biomasse. Aufgrund des vorherrschenden Sauerstoffmangels entsteht daraus Schlamm und das Gewässer verlandet mit der Zeit immer stärker (mehr dazu könnt ihr hier nachlesen).
Eine detaillierte Erklärung des problematischen Zustands der Pferdetränke und ihrer Bedeutung als Lebensraum haben wir hier für euch erläutert.
Welche Ziele werden mit der Entschlammung der Pferdetränke verfolgt?
Übergeordnetes Ziel ist es, die Pferdetränke zu „revitalisieren“, also ihre Funktion als Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu verbessern.
Für die Revitalisierung ist eine Entschlammung zwingend erforderlich. Denn durch die Entfernung des Schlamms lässt sich die Wasserqualität erheblich verbessern: Die Entfernung von Biomasse und Faulschlamm senkt den Nährstoff- und Schadstoffgehalt des Gewässers. Durch einen geringeren Nährstoffgehalt wird auch das Wachstum der Kleinen Wasserlinse („Entengrütze“) eingeschränkt. Dadurch gelangt mehr Sauerstoff und Sonnenlicht in den Teich, was sich positiv auf Tiere und Pflanzen auswirkt.
Insgesamt wird so nicht nur die Qualität des Gewässers als Lebensraum für Fauna und Flora verbessert und die Biodiversität gefördert, das Gewässer gewinnt auch für die Besucher:innen des Eversten Holz an Attraktivität.
Im Rahmen der Entschlammungsmaßnahmen wird auch die beim letzten Sturm umgestürzte Weide entfernt, die derzeit noch im Gewässer liegt.
Was würde passieren, wenn die Pferdetränke nicht entschlammt wird?
Würde die Pferdetränke nicht entschlammt werden, würde sich über die Jahre immer mehr Schlamm an ihrem Grund sammeln. Die Wasserqualität würde immer weiter abnehmen und die Pferdetränke würde zu einer immer stärkeren geruchlichen Belästigung werden. Das Gewässer würde immer nährstoffreicher werden, wodurch zu vermehrtem Wuchs von Algen und anderen Pflanzen käme – die Pferdetränke würde also immer stärker verlanden und irgendwann vollständig austrocknen. Um das Gewässer langfristig zu erhalten und in seiner Qualität als Lebensraum zu verbessern, ist eine Entschlammung zwingend notwendig.
Wieviel Schlamm befindet sich in der Pferdetränke?
Messungen der Jade Hochschule in Oldenburg im November 2022 haben ergeben, dass sich am Grund der Pferdetränke etwa 877 Kubikmeter Schlamm befinden. Um sich diese Menge besser vorstellen zu können, lässt sich folgendes Gedankenexperiment durchführen: Würde man diese Schlammmenge gleichmäßig auf der gesamten Fläche der Pferdetränke (knapp 3000 qm) verteilen, wäre diese überall mit etwa 30cm Schlamm bedeckt. Natürlich ist der Schlamm durch unterschiedliche Wassertiefen nicht gleichmäßig auf dem Grund verteilt, sodass es auch Bereiche mit wesentlich tieferen Schlammschichten gibt – bei der Messung standen die Studierenden teilweise zum Beispiel knietief im Schlamm.
Wann finden die Bauarbeiten statt?
Die Entschlammungsarbeiten sollen von Ende September bis Mitte/Ende November 2023 dauern. Baustart ist der 25. September 2023, die Baustelle wird jedoch schon einige Tage früher eingerichtet.
Montags bis freitags wird von 7:00 bis 19:00 gearbeitet, samstags teilweise ebenfalls von 7:00 bis 15:00.
Werden Straßen und Wege gesperrt?
Eine vollständige Sperrung der Hauptstraße ist nicht vorgesehen. Stattdessen wird es für die Zeit der Bauarbeiten (Ende September bis Mitte/Ende November 2023) eine Anforderungsampelanlage geben, welche den Verkehr (Bürgersteig und Straße) im Bereich der Baustellenausfahrt bei Bedarf mittels einer Ampelschaltung für kurze Zeit auf allen Fahrspuren stoppt, sodass LKW von der Baustelle passieren können. Danach kann der Verkehr wieder normal fließen.
Innerhalb des Eversten Holzes wird es eine Sperrung des Weges entlang der Pferdetränke geben (in der Karte rot eingezeichnet). Hier muss für die Zeit der Bauarbeiten (Ende September bis Mitte/Ende November 2023) auf den Parallelweg ausgewichen werden.
Lage der Baustelle und Sperrung des Weges im Eversten Holz. Quelle: Klimaoasen Oldenburg; Kartenbasis OpenStreetMap Wie laut werden die Bauarbeiten sein?
Die Bauarbeiten selbst sind verhältnismäßig leise – es wird allerdings ein Stromaggregat verwendet, welches Geräusche macht. Zudem werden in regelmäßigen Abständen LKW fahren, die den entnommenen Schlamm abtransportieren.
Wie wird bei der Entschlammung vorgegangen?
Die Baumaßnahmen übernimmt die VEBIRO GmbH, die auf Gewässersanierung und Entschlammung spezialisiert ist. Zuständiges Planungsbüro ist die LINDSCHULTE Ingenieurgesellschaft mbH.
Die Entnahme des Schlamms wird mit einem schwimmenden Amphibienboot durchgeführt. Eine Vorrichtung an diesem Boot lockert den Schlamm am Gewässergrund auf, sodass er abgesaugt und über Schläuche ans Ufer geleitet wird. Dort werden grobe Bestandteile wie Äste, Blätter aber auch Fremdkörper wie z.B. Abfall ausgesiebt. Anschließend wird in einer Entwässerungsanlage das Wasser aus dem Schlamm herausgepresst und dieser „Schlammkuchen“ mit LKW abtransportiert. Da der Schlamm mit Schadstoffen belastet ist, muss er als Sondermüll entsorgt werden. Das Wasser wird zurück in die Pferdetränke geleitet.
Da kurz nach Start der Entschlammungsarbeiten Munitionsreste in der Pferdetränke gefunden wurden, mussten die Arbeiten für kurze Zeit gestoppt werden. Nach einer Metalldetektion des Gewässerbodens und mit einem angepassten Verfahren konnten die Arbeiten aber schnell wieder aufgenommen werden.
Mehr dazu, lest ihr hier: MUNITIONSFUND IN DER PFERDETRÄNKE
Wie und wo wird die Baustelle eingerichtet?
Von der Hauptstraße aus wird es westlich der Pferdetränke eine Baustellenzufahrt geben (in der Karte gelb schraffiert). Dafür wird ein kleiner Teil der Hainbuchenhecke und der Eiben entfernt, die das Eversten Holz an dieser Stelle zum Gehweg abgrenzen. Im Rahmen der klimaresilienten Bepflanzungsmaßnahmen wird hier im weiteren Verlauf des Projektes natürlich wieder entsprechend nachgepflanzt. Die Baustelleneinrichtung (in der Karte gelb schraffiert) wird auf der kleinen Wiesenfläche nord-westlich der Pferdetränke errichtet. Dazu muss auch der Weg entlang der Pferdetränke gesperrt werden (in der Karte rot eingezeichnet). Die Baustelle wird mit Bauzäunen umgrenzt.
Lage der Baustelle und Sperrung des Weges im Eversten Holz. Quelle: Klimaoasen Oldenburg; Kartenbasis OpenStreetMap Bauschild
Für die baulichen Anpassungsmaßnahmen muss ein Bauschild aufgestellt werden. Am Eingang des Eversten Holzes aus Richtung des Marktplatzes Eversten wurde daher zum Start der Entschlammungsarbeiten ein Gerüst für ein Bauschild errichtet. Das Gerüst besteht aus mehreren Betonklötzen, auf denen ein Holzgestell installiert ist, an welchem das Bauschild montiert wird, sobald das Gestell hinsichtlich der Statik angepasst wurde.
Die Errichtung eines Bauschildes ist durch die Grundlage der Bundesfördermittel als Land Niedersachsen zwingend vorgegeben. Die Kosten sind entsprechend der baufachlichen Beratung durch das Staatliche Baumanagement Region Nord West in der Projektfördersumme einkalkuliert. Um die Kosten so gering wie möglich zu halten, wird nicht für jede bauliche Anpassungsmaßnahme ein eigenes Bauschild errichtet. Stattdessen wird ein Bauschild in entsprechender Größe aufgestellt, welches alle baulichen Anpassungsmaßnahmen im Rahmen des Projektes „Klimaoasen Oldenburg“ abdeckt.
Das Bauschild wurde gemäß der Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vom Staatlichen Baumanagement Region Nord West erstellt und verantwortet. Die Größe des Schildes von 5x3m ist ebenfalls durch die Bauschildvorgaben für durch den Bund geförderte Bauvorhaben des Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung vorgegeben.
Warum ist diese Entschlammungsmethode besonders schonend?
Die gewählte Entschlammungsmethode ist besonders schonend, da das Wasser nicht abgelassen wird und keine Bagger zur Entnahme des Schlamms zum Einsatz kommen. Die in der Pferdetränke lebenden Tiere und Pflanzen werden so besonders wenig beeinträchtigt.
Wie werden Bäume und Boden geschützt?
Die Baustelle wird so klein wie möglich gehalten. Benötigte Maschinen werden in größtmöglicher Entfernung zu den Bäumen gelagert, um deren Wurzeln nicht zu schädigen. Bäume werden durch Bauzäune abgesperrt (Eichen im Eversten Holz) und wenn nötig mit einem Stammschutz versehen (Platanen in Nähe der Straße).
Wiese und Wege werden durch sogenannte Lastenverteilungsplatten (Baggermatten oder Stahlplatten) geschützt, um eine Verdichtung zu minimieren. Im Anschluss an die Bauarbeiten wird der Boden tiefenbelüftet, gefräst und ggfls. Rasen neu eingesät.
Schaden die Bauarbeiten den Wasserlebewesen?
Bauliche Maßnahmen in Ökosystemen sind immer mit erheblichen Eingriffen in die Natur verbunden. Der langfristige ökologische Nutzen der Entschlammung wurde von Expert:innen gegenüber Schäden durch die bauliche Anpassungsmaßnahme sorgfältig abgewogen. Langfristig soll die Maßnahme die Gewässerqualität so positiv beeinflussen, dass sich der große Eingriff absolut lohnt, um aus der Pferdetränke einen noch wertvolleren Lebensraum für Tiere und Pflanzen zu machen.
Bei der Durchführung der Maßnahme wird auf eine besonders schonende Methode gesetzt. Auch der Zeitpunkt für die Entschlammung ist mit Bedacht gewählt. Hier gilt es die Brut- und Setzzeit und die Winterruhe der Amphibien zu beachten. Letztere buddeln sich für einen bestimmten Zeitraum in den Schlamm am Grund von Gewässern ein und überstehen in einer Winterstarre die kalte Jahreszeit. Der Zeitraum, den sie so verbringen, ist abhängig von der Umgebungstemperatur und den lokalen Gegebenheiten – meistens reicht die Phase vom Spätherbst bis Ende des Frühjahrs. Die Maßnahme brauchte einiges an Vorlauf- und Planungszeit. In Abstimmung mit Prof. Dr. Dirk Albach der Universität Oldenburg und der Naturschutzbehörde der Stadt Oldenburg ist daher für dieses Jahr der letztmögliche Zeitpunkt zur Durchführung der Maßnahme, bevor die Amphibien ihr Winterquartier beziehen.
Fische werden durch die Entschlammungsmethode nicht beeinträchtigt. Das Wasser wird nicht abgelassen und es gibt immer ausreichend Bereiche, die nicht bearbeitet werden. Bei Bewegungen im Wasser fliehen die Fische automatisch und können dann in ruhigere Zonen ausweichen.
Mikroorganismen, die im Schlamm leben, werden natürlich mit entnommen – dies ist leider nicht zu vermeiden. Allerdings bleibt immer ein Rest Schlamm am Grund erhalten und damit auch ein Teil der Mikroorganismen. Dies ist besonders wichtig, um das ökologische Gleichgewicht nach der baulichen Anpassungsmaßnahme möglichst schnell wiederherzustellen.
Wieso ist die Maßnahme wichtig für’s Klima?
Die Gesundheit des Eversten Holzes hat einen großen Einfluss auf unser Stadtklima: Der Stadtwald filtert die Luft, kühlt sie und sorgt für frischen Sauerstoff. Die Pferdetränke, als größtes Gewässer im Eversten Holz trägt durch Verdunstung erheblich zu einer Kühlung des Stadtklimas bei. Revitalisieren und stärken wir die Pferdetränke erhalten wir damit die Funktion des Eversten Holzes als eine der „grünen Lungen“ Oldenburgs.
Wie geht es weiter?
Im weiteren Verlauf des Projektes wird geprüft, ob ein Anschluss der Pferdetränke an das Grabennetz des Eversten Holzes möglich ist. So würde bei Starkregenereignissen eine Speicherung von Regenwasser ermöglicht werden. Zu- und Abläufe hätten den Vorteil, dass sie eine Durchmischung der Wasserschichten verbessern würden und so eine bessere Versorgung der unteren Wasserschichten mit Sauerstoff gewährleisten und der erneuten Bildung von Faulschlamm vorbeugen könnten.
Informationen zu allen weiteren Maßnahmen im Rahmen des Projektes Klimaoasen findest du hier.